Frankfurter und Wiener Immobilien-Tycoons kaufen Chrysler-Building in New York

Dr. Alexander von Paleske          —-   7.4. 2019   —–

Im März 2019 kam die Meldung über den Ticker:


Frankfurter kauft Chrysler Building „

Der gebürtige Frankfurter Aby Rosen hat zusammen mit dem österreichischen Investor René Benko das Chrysler Building in New York gekauft.
Das Chrysler Building ist ein Wolkenkratzer in New York City, das fünfthöchste Gebäude dort ,  und zählt zu den Wahrzeichen der Metropole..
151 Millionen US-Dollar haben die beiden Käufer dafür auf den Tisch legen müssen.

Chrysler Building

Nur bedingt von Interesse
Die Meldung interessierte zunächst nur deshalb, weil der austrische Milliardär Karstadt-Kaufhof-Rene Benko (geschätztes Vermögen 4,8 Milliarden Euro) einer der Käufer ist.


Benko war schon mehrfach Gegenstand von Artikeln auf diesem Blog, gerade auch wegen seiner Nähe zu dem austrischen Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer  aus dem austrischen “Skandalbiotop,” und dem “Kongo Plünderer” Beny Steinmetz 
  .
Zuletzt hatten sich auch Benkos Anwälte gemeldet, weil sie Teile eines Artikels, in dem über Aspekte von Benkos Vergangenheit berichtet worden war, entfernt wissen wollten,   was selbstverständlich abgelehnt wurde.
Es gibt sicherlich bald wieder  Arbeit für diese Anwälte, denn mittlerweile erschien ein recht detaillierter Bericht in dem austrischen Investigativ-Medium Addendum, wonach Benko bei seinem unafhaltsamen Aufstieg auch bei der, bzw für die Finanzdienstleistungsfirma AWD (jetzt: Swiss Life Select) ,
tätig war,  die wegen ihrer Geschäftspraktiken,  insbesondere in Oesterreich in die Schlagzeilen geriet.

Dort hielt ersich allerdings nicht allzu lange auf, er realisierte wohl, dass die Karriere als „Drücker” und “Keiler” nicht für ihn auf Dauer gemacht war..


Auch auf dem austrischen Zeitungsmarkt
Mittlerweile wurde bekannt, dass sich Benko auch bei zwei Zeitungen in Oesterreich eingekauft hat: Beim Kurier und der Kronen Zeitung
Da stellen sich allerdings Fragen: Wie hält Benko es mit der Presse- und Meinungsfreiheit?

Nicht Gegenstand
Aber das soll heute nicht weiter Gegenstand sein, denn auch mit dem anderen Käufer, Aby Rosen   gibt es diesseits Berührungspunkte: allerdings nicht mit ihm, sondern mit seinem Vater, einem Frankfurter Immobilien-Entwickler, den er beerben durfte..

Erbe, nicht Tellerwäscher
Aby Rosen: das ist daher nicht die Geschichte vom Tellerwäscher, der zum Milliardär wurde, sondern die eines reichen Erben.

Der jetzt 59 jährige wurde 1960 in Frankfurt am Main geboren. Seine Eltern waren Holocaust-Ueberlebende.

Aby Rosen

In den 60er und 70er Jahre kaufte Vater Rosen, wie viele andere Immobilienentwickler auch,  mit Wohnhäusern bebaute Frankfurter Westendgrundstücke, um dort Geschäfts(hoch)häuser zu errichten. Allerdings mussten erst einmal die Mieter weichen. Viele Wohnhäuser mit bezahlbaren Mieten wurden im Frankfurter Westend zunächst “geleert” und dann – später, nachdem schliesslich  eine Abrissgenehmigung erteilt war- abgerissen.

Zeitweise standen im Westend bis zu  30 Wohnhäuser leer, das Westend drohte zu verslumen, um so den Weg für Baugenehmigungen zu erhalten.

Das Startsignal dafür hatte allerdings der Frankfurter SPD-Magistrat mit seinem Baudezernenten Kampffmeyer gesetzt, der plante, aus dem Wohngebiet Frankfurter Westend ein Hochhaus-Bankfurt zu machen..

Widerstand im Westend

Dagegen erhob sich, 1970 beginnend, Widerstand: Protestdemonstrationen und Hausbesetzungen, der sogenannte Frankfurter Häuserkampf  gegen diese Spekulation.

Protestdemo 1970
Besetztes Haus Eppsteiner Strasse 47  (1970)

Vater Rosen und der Kettenhofweg

Auch das Wohnhaus Kettenhofweg 107-109 – teilweise schon abbruchreif gemacht – wurde ebenfalls  besetzt.  Miteigentümer: Vater Rosen. Der verlangte in barschen Worten von der Polizei, die Besatzer sofort rauszuwerfen, was diese aber ablehnten, und Rosen kühl auf den Zivil-Rechtsweg verwies. Der damalige Einsatzleiter der Polizei begab sich persönlich in das Haus, und wir luden ihn spontan zu einer Tasse Tee ein.

Auch gewerkschaftseigene Neue Heimat

Aber es waren keineswegs nur Holocaust Ueberlebende  wie Rosen, Sznap, Faktor und Bubis aktiv, auch die gewerkschaftseigene Neue Heimat spekulierte 1970 in der Hamburger Allee 110 gegenüber der Messe: dort stand ein Wohnhaus, die Neue Heimat drängte die Mieter, die teilweise lange Mietverträge hatten, aus dem Haus, weil sie ein Hotelhochhaus dort bauen wollte. Das Mittel: Wohnraum unbewohnbar machen,    durch zeitweises Abstellen des Wassers, Krach in der Nacht etc. Nachdem die Mieter schliesslich herausgeekelt worden waren, der Abbruch des Wohnhauses. An seiner Stelle wurde ein Hotel-Hochhaus direkt gegenüber der Messe errichtet. Das steht noch heute da.


Bezahlbarer Wohnraum: Mangelware, schon damals, verschärft durch die Zerstörung von Wohnraum..

Was Du ererbst von deinem Vater …………..

Sohn Rosen nach Abschluss seines Jurastudiums in Frankfurt konnte die Liegenschaften seines Vaters als Kollaterale für Kredite einsetzen, um in New York Immobilien zu erwerben. Dort konnte er auch mit Jared Kushner, dem Schwiegersohn von US Präsident Donald Trump, in Geschäftsbeziehung treten.
So ist er nun mit Benkos Signa zusammen Eigentümer des Chrysler Hochhauses .

Herzlichen Glückwunsch.

Ein Gedanke zu “Frankfurter und Wiener Immobilien-Tycoons kaufen Chrysler-Building in New York

  1. Ich hab hier zu ihrem Beitrag verlinkt, das mit Frankfurt wusste ich noch nicht; es ist auch interessant, wie Benko mit der österr. Politik verhabert ist, die angeblich noch nie etwas für ihn getan habe (hahaha():

    https://alexandrabader.wordpress.com/2019/03/30/benkos-schatten-gusenbauer-und-das-kapital/

    Hier sagt er, dass er niemals Hilfe der Politik gebraucht habe:

    https://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/5608432/Rene-Benko_Ich-habe-noch-nie-die-Hilfe-der-Politik-benoetigt

    Like

Hinterlasse einen Kommentar