Huawei, ein neues Smartphone,  deutsche Handy-Netze, und Ampel-Politiker

Dr. Alexander von Paleske —- 7.9. 2023 ——

Was einmal gedacht und erfunden wurde, kann immer wieder gedacht und erfiunden werden. Das gilt insbesondere auch für den neuesten Coup des Netzwerk- und  Smartphone-Herstellers Huawei.

Die USA hatten der chinesischen Firma mit ihrer Sanktionspolitik, und dem Verbot der Ausfuhr von Halbleiter Chips, einen schweren Schlag versetzt. China sollte von der neuesten Technologie ausgeschlossen werden, als Teil des Plans der USA, den weiteren Aufstieg Chinas zur stärksten Wiritschaftsmacht der Welt zu blockieren. Ein sehr vergebliches Unterfangen.

Für Huawei war das zunächst eine Katastrophe: Die Handyverkäufe brachen ein, Huawei-Handys verschwanden  auch in Deutschland weitgehend aus den Regalen.

Der charismatische Chef von Huawei, Ren Zhengfei,  rief seine Mitarbeiter auf, alles daranzusetzen die Firma am Leben zu erhalten – durch neue Technologie. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Das Smartphone  Mate60Pro, eine neue Generation von Handys im 5G Standard.

 Mate60Pro

Innen ein 7nanometer Chip, made in China. Bisher hatte China, dank der Sanktionen, nur Zugang zu 14nanometer Chips, und das sollte nach den Vorstellungen der USA auch so bleiben. 7nm Chips wurden erstmals  im I-Phone von Apple im Jahre 2018 benutzt .  Apples letzte verwendete Chips sind 4nanometer „dick“,  und, wie auch die Vorgänger, von der Firma  TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing Company)  hergestellt. Zum Vergleich: ein Blatt Papier ist 100.000 nanometer „dick

USA überrumpelt

Die USA sind jetzt überrumpelt, denn  ihre Blockade hat sich ziemlich rasch als wirkungslos erwiesen.

Für die Chipherstellung werden Maschinen benötigt, die zur Zeit ausschliesslich von dem holländischen Maschinenbauer ASML hergestellt werden. Die dazu notwendige Optik kommt aus Deutschland: von Zeiss/Oberkochen.

China hatte versucht, diese Technologie für sich durch den Kauf von ASML verfügbar zu machen. Die USA aber  wussten einen Verkauf zu verhindern. Mehr noch: ASML-Maschinen  der neuesten Generation zur Chipherstellung durften auf Druck der USA nicht mehr an China verkauft werden.

Zwar soll  China diese neuen, angeblich sehr kostspieligen 7nanometer Chips, hergestellt von der chinesischen Chip-Firma SMIC, nicht in der für die Massenproduktion nötigen Stückzahl herstellen können, doch daran gibt es Zweifel. Selbst wenn dem so wäre, dann ist dies – nach allen bisherigen Erfahrungen –  nur ein vorübergehender Zustand.

Die Erstvorstellung  des neuen Huawei Smartphones Mate 60pro am 30.8 2023 fiel zusammen mit dem Besuch der US-Handelsministerin Gina Raimondo in China – sicherlich kein Zufall.

Drohender Rauswurf bei Netzwerkausrüstung

Huawei ist bekanntlich nicht nur Hersteller von Smartphones, sondern auch Netzwerkausrüster. Nach den Vorstellungen der Innenministerin Nancy Faeser und auch der Aussenministerin Annalena Baerbock. soll wegen „Sicherheitsbedenken“ Huawei  als Ausrüster  rausfliegen. Und dies, obgleich alle bisherigen Prüfungen nicht den geringsten Hinweis ergeben haben, dass Huawei in den Netzwerkkomponenten Schad-Software eingebaut haben kann, könnte oder wollte,

Um trotzdem diesen Rauswurf  zu erreichen, zieht die Innenministerin jetzt noch einmal alle Register und die Daumenschrauben enger. Die Netzwerkbetreiber wie Telekom, Vodafone und O2 sollen binnen einer  Frist von nur 1 Woche  einen weiteren Fragenkatalog nach entsprechenden Prüfungen beantworten – ein Ding der Unmöglichkeit, wie alle Betreiber verlauten liessen.

Die zunächst geforderte Liste aller potenziell sicherheitskritischen Komponenten hatten die Telekommunikationsunternehmen bereits geliefert, daraufhin hatte die Bundesregierung noch einmal nachgehakt und weitere Fragen gestellt, jeweils mit einer Bearbeitungsfrist von acht Wochen Die letzten Fragen hatten die Unternehmen im August beantwortet.

Offenbar versucht die Innenministerin Gründe für einen Rauswurf von Huawei zu schaffen. Unterstützt dabei von der Aussenministerin Baerbock, die ohnehin eine Abkoppelung von China verlangt.Ganz abgesehen von den Kosten: 82.000 Mobilfunkstationen gibt es aktuell in Deutschland, in etwa der Hälfte ist Huawei-Technik verbaut. Ein kompletter Austausch der Technik würde nicht nur rund 5 Milliarden Euro kosten, sondern auch den Mobilfunkausbau um Jahre zurückwerfen.

Dazu generell der  Oekonom  Simon Zeise in der Berliner Zeitung :

Das Engagement deutscher Unternehmen in China läuft sich warm. Im letzten Jahr hatten wir deutsche Rekordinvestitionen in China. Nicht nur die großen Unternehmen Volkswagen oder BASF  haben hätten dort gute Geschäfte gemacht, sondern auch zahlreiche Mittelständler zieht es in die Volksrepublik. „Ich hoffe nur, dass die Bundesregierung nicht zu viel außenpolitisches Porzellan zerschlägt. Frau Baerbock schädigt mit ihrem aggressiven Kurs gegen China nicht nur die Interessen der deutschen Wirtschaft, sondern auch die Interessen Deutschlands insgesamt“.

Der Rauswurf von Huawei dürfte genau dieses aussenpolitische Porzellan zerschlagen, und so der Deutschen Wirtschaft –  und damit den Interessen Deutschlands –  massiv schaden, zumal China bereits  in der Vergangenheit damit gedroht hatte, die deutsche Autoindustrie zu gängeln. Auch Portugal, das Huawei aus seinem Netz rausgeworfen hatte, wurde  mit Gegenmassnahmen gedroht – keine leere Drohung.

 Der  wirtschaftlichen Abschwung Deutschlands dürfte sich mit dieser Ampel-Politik  noch beschleunigen.

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4 Gedanken zu “Huawei, ein neues Smartphone,  deutsche Handy-Netze, und Ampel-Politiker

  1. „100% Googlefrei“ ist heute das beste Verkaufsargument in der Smartphone-Welt.

    Das Nokia 6310i ist auch heute noch das beste Mobiltelefon der Welt. Mein täglicher Begleiter. Es braucht nur einmal in zwei Wochen aufgeladen zu werden und man kommt damit in alle Sicherheitsbereiche. Keine Kamera, mit Monochromdisplay, robust und wenn man es verliert, bekommt man es wieder. Niemand stiehlt das Handy.

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  2. Ich habe testweise das HONOR (ehemalige Tochter von Huawei) Magic5 Lite gekauft. Das darf noch mit Googles Spionageapps ab Werk ausgeliefert werden. Eine Katastrophe ist das mit Google im Smartphone. Man setzt z. B. den Schalter keine Kontakte (auf der SIM Karte) mit GOOGLE zu synchronisieren und auf einmal sind doch die Kontakte mit Gmail synchronisiert worden. Nur ein Beispiel. Mit den GPS Einstellungen haben die Verbrecher bei Google auch schon nachweislich Schindluder betrieben. Die werden weiter so verfahren. Es wird immer unnötiger komplizierter bis zur Frustration der Endverbraucher die nicht IT bewandert sind und die dann alles abnicken. Wie damals bei den Facebook Privacy Einstellungen.

    NSAs und Pentagons Google (schaut euch die Besetzung des Vorstandes bzw. Aufsichtsrates an) sollte ausgesperrt und verboten werden. Der Staat muss seine Bürger vor Spionage schützen. Oder habe ich was falsch verstanden?

    Google sollte noch einmal ordentlich Strafe zahlen. Aber im hundertbillionen (!) Euro Bereich. Am besten gleich verbieten. Das hat den größten Lerneffekt.

    Die Feierabend Partei wird sich für den Verbot von Google verdongelt in Android Smartphones einsetzen. Sonst läuft jeder mit einer Wanze einer ausländischen „Mafia Organisation“ in der Tasche rum. Die CIA könnte sonst an zukünftige Bundeskanzler etc. herantreten und sagen „Gucke mal was wir über dich gesammelt haben (Audio, Video von der Front und Rückkameral usw.) Sollen wir das mal über „BellingCat“/ DarkNet veröffentlichen? Dann tue mal lieber das was wir wollen!“.

    Google ist zum Fall für den Verfassungsschutz geworden. Wer das verkennt hält nicht viel von Spionageabwehr. Der Staat muss seine Bürger davor schützen. So einfach ist das, lieber Herr Doktor.

    Guten Morgen. Die Sonne scheint.

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    • Nachtrag:

      Als nächstes schaue ich mir das 100% googlefreie Huawei Nova 11i an. Bis dahin ist mein Nokia 6320i von 2002 noch im täglichen Einsatz

      Ein Sony Xperia mit SailfishOS hatte ich auch schon. Das geht auch.

      Wer sich Fashionprodukte von Apple kauft, kann nicht mehr geholfen werden. Die Fashionvictims werden ein Leben lang eingesperrt. Ob das FISA Gericht die Apple Firma per Geheimgerichtsbeschluss gezwungen hat die Verschlüsselung für das FBI zu entschärfen oder auszugeben? Da war doch mal was vor ein paar Jahren. Das FBI ist diesbezüglich auf einmal so ruhig geworden.

      Die Stasi war so schlecht und hatte einen sehr miserablen Ruf in der aufgeklärten Gesellschaft. Auf einmal sollen Stasi Methoden En Vogue sein? Nein, nicht mit der Feierabend Partei.

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  3. Heute habe ich im hiesigen MediaMarkt das letzte verfügbare Huawei Nova 11i für den Spezialpreis für 170,- erhalten. Ein Austellungsgerät. MediaMarkt bietet keine Huawei Geräte mehr an und entfernt den Hersteller aus seinem Sortiment laut des Verkäufers. USA hat ganze Arbeit geleistet. Jetzt muss nur noch der Rest der Welt, also die Mehrheit der Menschheit, NSAs Backdoor-verseuchtes Cisco komplett verbieten, dann ist die Sache perfekt. Indien und Afrika könnten hier den Anfang machen. Das wäre genial.

    Dass 100% Google-freie Smartphones En Vogue sind scheint sich langsam, aber stetig in der Gesellschaft rumzusprechen. Für mich als Technology Consultant aus Silicon Valley ist das sowieso klar. Das gilt auch für die Fashionmarke Apple die sich als Priorität gesetzt hat die Menschen mit völlig überteuerten Modeprodukten abzuzocken.

    HarmonyOS und evtl. auch SailfishOS sind die Mobile Operating Systems der Zukunft. Beides basiert auf Linux dass ich seit 26 (!) Jahren ausschließlich im privaten Umfeld einsetze. Beruflich seit 2001. Die Weiterentwicklung von Android liegt in Googles Hand. Ich finde das schrecklich wie Microsofts Windows und Apples MacOS bzw. auch iOS.

    Mein neues Huawei Smartphone ganz ohne Google-Verdongelung (permanente Verzahnung mit Google) einzurichten, fühlt sich wie eine Wohltat an. Jetzt hören mich die Chinesen ab. Haha. Danke Mr. Trump für HarmonyOS. Hahaha.

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