Aussenministerin Baerbock und ihre “wertegeleitete Aussenpolitik”: Heuchelei, nichts als Heuchelei.

Dr. Alexander von Paleske ——–5.4. 2023 ——-

Die Aussenministerin Annalena Baerbock verkündete bei der Amtsübernahme eine neue Aussenpolitik: „weiblich“ und „wertegeleitet“ sollte sie fortan sein.

Während es ohnehin Schwierigkeiten bereitet, genau zu erklären,was eigentlich unter “weiblicher Aussenpolitik” zu verstehen ist, lässt sich nach mehr als einem Jahr im Amt feststellen: Von wertegeleiteter Aussenpolitik  ist herzlich wenig zu spüren, jedenfalls dann, wenn es sich nicht um den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine samt Folgen handelt.

  1. Beispiel: Äthiopien

Der Besuch im Bürgerkriegsland Äthiopien im Januar 2023 entpupppte sich bei genauerem Hinsehen als eine “Foto-Shooting Tour”: Viele nette Bildchen mit Annalena, mal eine Kaffeerösterei besuchend, mal eine Ladung von Babynahrung übergebend.

Annalena Baerbock bei der Uebergabe von Hilfsgütern in Äthiopien

Dabei tobte  noch wenige Wochen vor ihrem Besuch  in Äthiopien  einer der brutalsten Bürgerkriege, der erst im vergangenen November, 2022  durch einen Waffenstillstand unter Vermittlung Südafrikas vorläufig zu einem  Ende gebracht wurde.

Die Bilanz des Bürgerkrieges, wobei die Zahlen eher eine Untertreibung darstellen:

  • Bis zu 380.000 getötete Zivilisten.
  • Zehntausende(!)  Frauen in der Provinz Tigray wurden Opfer von Vergewaltigungen  durch Regierungstruppen,  später dann auch durch die  aus dem Nachbarland Eritrea einmarschierten Soldaten.
  • Auch den Rebellentruppen werden schwere Menschenrechtsverletzungen und Vergewaltigungen von Frauen zur Last gelegt.
  • Allein auf Seiten der Regierung 254.000 gefallene Soldaten.
  • Millionen Zivilisten wurden durch eine Abschnürung seitens der Regierung  von der Nahrungsmittelversorgung abgeschnitten, also ausgehungert.

Der SPIEGEL bestätigt  nach Recherchen seiner  Journalisten Fritz Schoop und Sergio Marazotti  und  ausführlichen  Zeugenbefragungen vor Ort in seiner neuesten  Ausgabe vom 1.4. 2023, diese Verbrechen.

Dokumentation der Grauens, SPIEGEL vom 1.4. 2023

Die westliche Welt,  einschliesslich der Bundesregierung, erst unter dem   Aussenminister Heiko Maas und dann unter der Aussenministerin  Annalena Baerbock,  schaute einfach weg. Eine notwendige massive Kritik, und die Verhängung von Sanktionen  angesichts dieser Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die den Charakter eines Genozids haben, blieben aus.

 Frau Baerbock erklärte vor Ort  lauwarm, “die Gräueltaten müssten aufgeklärt werden” Welch ein Unterschied zu ihren Stellungnahmen im Ukrainekrieg!

 2. Beispiel: Ruanda

Dort war sie zwar noch nicht zu Besuch, aber  hätte ihre Stimme längst gegen die Verbrechen der Tutsi-Terrortruppe M-23, wozu Massenerschiessungen von Zivilisten und zahllose  Vergewaltigungen von Frauen gehören,  deutlich erheben, formal Protest einlegen, den ruandischen Botschafter einbestellen, Diplomaten Ruandas ausweisen,  und mit dem Entzug der Entwicklungshilfe drohen können.

Die Terrortruppe M-23 destabilisiert mit Billigung und Unterstützung   des ruandischen Präsidenten Paul Kagame, ein Darling des Westens,  die rohstoffreichen  Provinzen Kivu des Nachbarstastes Demokratische Republik Kongo.. Vermutetes Ziel Kagames ist es, diese Provinzen komplett zu destabilisieren, und sie dann zu annektieren

Das hinderte und hindert  deutsche Politiker, wie jüngst die Ministerpräsidentin Malu Dreyer aus Rheinland Pfalz nicht, nach Ruanda  zu pilgern und Kagame ihre Aufwartung zu machen.

Kagame wird  mit seiner destabilisierenden Politik nur nach Druck von aussen nachlassen. Diesen Druck gibt es zur Zeit nicht, weder von Deutschland aus, noch von  anderen westlichen Ländern. Hier könnte eine wertegeleitete Politik viel Leid verhindern – aber es gibt sie eben nicht.

3. Beispiel: Usbekistan

Diese ehemalige Sowjetrepublik besuchte Frau Baerbock im Oktober 2022. Auf dem Gebiet der Menschenrechte sah es in Usbekistan seit der Unabhängigkeit düster aus. Islam Karimow, der noch 1990 in der Sowjetunion an die Spitze des Obersten Sowjets gelangt war, regierte nach der Unabhängigkeit des Landes nahtlos weiter. Die Kommunistische Partei nannte sich in Volksdemokratische Partei um, und blieb an der Macht.  Keine Wahl  seit der Unabhängigkeit stuften die Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE)  als frei und fair ein. Verfolgung der Opposition und Folterungen von politischen Gefangenen gehörten zum Programm, daran änderte sich nach dem Tod Karimovs unter seinem Nachfolger Schawkat Mirsijojew wenig.

Der Deutsche Bundesnachrichtendienst durfte Ergebnisse von Folterbefragungen, denen er möglicherweise selbst beigewohnt hatte, abschöpfen.

Eine substantielle Kritik dieser  undemokratischen Verhältnisse seitens der Deutschen Aussenministerin fand bei ihrem Besuch nicht statt.  Stattdessen erteilte sie während einer Presskonferenz in Usbekistan  dem Bundeskanzler Scholz, der sich nach China, unserem wichtigsten Handelspartner aufmachte, Weisung, wie er auf die Menschenrechte in China gemäss dem Koalitionsvertrag  zu pochen habe. Ein nicht nur peinliches sonder zutiefst ungehöriges Vorgehen.

Damit entpuppt sich die neue streng  US-orientierte Aussenpolitik Deutschlands ,  da von der versprochenen Werteleitung herzlich wenig festzustellen ist, als pure Heuchelei,  es sei denn, es handelt sich um die Ukraine.

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Terror im Ost-Kongo, Ruandas Präsident Paul Kagame,  und seine Freunde im Westen

Ein Gedanke zu “Aussenministerin Baerbock und ihre “wertegeleitete Aussenpolitik”: Heuchelei, nichts als Heuchelei.

  1. Wir hätten stolz sein können auf unsere erste (junge und hübsche) Außenministerin. Das Gegenteil ist der Fall. Leider ist bei ihr alles nur Fassade. Sie lügt auch bewusst und mit voller Absicht, um uns hinters Licht zu führen. Echt schade. Sie ist keine Staatsfrau und wird auch nie eine werden. Sie arbeitet lieber anderen zu. Das hat sie selbst auf offener Bühne gesagt. Damit hat sie sich als Volksvertreterin für die Bürger in Deutschland disqualifiziert.

    Die Wahlplakate vor der letzten Bundestagswahl waren auch nur Volksverarschung. Mindestens eine Staatsräson hat sie umgenietet und zwar keine Waffen in Kriegsgebiete zu liefern. Vom Friedensgebot in unserer Verfassung hält sie auch nicht viel.

    Die Grünen müssen zurück (runter) auf 7%. Aus Landesparlamenten werden die Grūnen auch fliegen.

    Man darf gespannt sein wo sie nach ihrer politischen Karriere als „Volksvertreterin“ landen wird. Vermutlich wird es die gleiche Richtung sein die ihr Vorbild Joschka eingeschlagen hatte. Klinkenputzen.

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